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Neuer Beitrag (20.03.2021):
SchiStraBus
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Der VW-Käfer

- wohl DAS Symbol für den Wiederaufbau und die "Wirtschaftswunderzeit". Von daher sei ihm hier ein Abschnitt gewidmet. Ich werde hier natürlich auf die "Epoche III" Zeit des Käfers eingehen.

1949

Es waren bereits über 25.000 Exemplare gebaut worden. Direktor des VW-Werkes war zu dieser Zeit Heinrich Nordhoff.
Am 1. Juli wird das sogenannte "Exportmodell" vorgestellt, es unterscheidet sich vom Standardmodell durch viel Chrom-Zierrat, eine qualitativ bessere Inneneinrichtung und Polsterung, und einige weitere kleine Detailänderungen. Als Antrieb dient nach wie vor der bewährte 1.131 ccm Boxer mit 18 kW (25 PS). Damit ist der 720 kg leichte (Leergewicht) Brezelkäfer ca. 100 km/h schnell.
Die Kurbelscheiben erhalten in diesem Jahr einen kurvenförmigen Ausschnitt, der für zugfreie Belüftung sorgen soll. Gegen den Mehrpreis von DM 250,- gibt es ab dem 28. April eine Käferversion mit Faltdach.
Das Standardmodell kostet in diesem Jahr DM 5.050,- und das Exportmodell DM 5.700,-. In der Zulassungsstatistik liegt VW mit 41,5 % ungefährdet an der Spitze.

1951

Der 250.000ste Volkswagen wird unter der Belegschaft verlost. Neu in diesem Jahr sind seitliche Ventilationsklappen, die sich im Vorderwagen befinden, aber nur bis zum September 1952. Das Exportmodell wird durch eine zusätzliche Zierleiste für die Windschutzscheibe sowie dem Wolfsburger Wappen auf der Bughaube aufgewertet sowie mit Teleskopstoßdämpfern anstatt der bisherigen Hebelstoßdämpfer versehen. Der Käfer wird jetzt in 29 Länder exportiert.

1952

Ab Oktober werden am Exportmodell die kleinen Dreiecksfenster in den Türen montiert - ein typischen Käfermerkmal, das bis zur Produktionseinstellung beibehalten wird. Die Rücklichter werden jetzt mit Bremsleuchten kombiniert. Auch neu: der T-förmige Griff an der Motorhaube und nur noch 15 Zoll-Felgen statt bisher 16 Zoll. Als technische Neuerung erhalten sowohl die Export- als auch die Cabriomodelle ein Synchrongetriebe, das ein geräuschloses Wechseln der Gänge ohne Zwischengas ermöglicht.

1953

Am 3. Juli läuft der 500.000ste Volkswagen vom Band. Aber vorher fällt bei den Käfermodellen bereits der Mittelsteg im Heckfenster weg, womit die vielgeliebte und ebenso berühmte "Brezel", die den Käfer seit 1938 kennzeichnet, verschwindet. Das neue Ovalfenster wird bereits ab März eingebaut und bietet gut 20 % mehr Sicht nach hinten. VW exportiert jetzt in 86 Länder.

1955

Am 5. August verläßt der einmillionste VW in Wolfsburg das Produktionsband. Die Käfer des 56er Modelljahrgangs erhalten nun ein doppeltes Auspuffendrohr. Das seit April 1950 als Option erhältliche Faltschiebedach wird nicht mehr mit dem imprägnierten Baumwollstoff, sondern in PVC-Ausführung geliefert. Zum Produktionsjubiläum werden die Standard- und Exportlimousine mit einigen technischen und ausstattungsmäßigen Neuerungen vorgestellt und mit einer gleichzeitigen Preissenkung (!!!) auf den Markt gebracht. Die Preise: DM 3.790,- für die Standardausführung und DM 4.600,- für das Exportmodell. Damit erreicht der Käfer den niedrigsten Preis seiner Geschichte.

1958

Mit dem Modelljahrgang 1958 endet eine weitere Heckfenster-Ära. Der Ovalfenstertyp macht einer neuen, größeren Heckscheibe Platz, womit sich die Rundum-Verglasung ihrer endgültigen Form (wie in den 70ern gebaut) schon ein gutes Stück genähert hat. Der Motorhaubendeckel wird ebenfalls leicht umgestaltet. Darunter verrichtet nach wie vor der 1200er Boxer mit 30 PS seine Arbeit.

1959

Nicht viel Neues: Die Türen erhalten feststehende Griffe mit Drucktasten.

1960

Der Winker steht vor dem Aus: Ab August wird er durch Blinker ersetzt, die auf die vorderen Kotflügel montiert, hinten zusammen mit Rück- und Bremslicht in einem Gehäuse zusammengefaßt und ebenfalls auf den Kotflügeln angebracht sind. Nach sechs Produktionsjahren wird die Motorleistung von 30 auf 34 PS angehoben. Neu ist auch bei der Export-Variante ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe. Der Hauptscheinwerfer wird mit asymmetrischem Licht ausgestattet, das den rechten Straßenrand ausreichend beleuchtet. Bei schmutziger Scheibe sorgt ab sofort eine Scheibenwaschanlage für "Durchblick".

1961

Die Einkammerrückleuchte wird durch eine mit zwei Kammern ersetzt. Auch im Fahrzeuginnern nimmt der Komfort zu: Statt mit der Hand wird die Scheibenwaschanlage nun pneumatisch betrieben (Viele erinnern sich bestimmt: Der notwendige Luftdruck kam vom Reseverad). Um die Windschutzscheiben-Entfrostung zu intensivieren, lassen sich die Heizungsöffnungen im Fußraum verschließen, im Fondraum werden zwei zusätzliche Heizungsöffnungen vorgesehen. Der Kraftstoffvorrat wird nun von einer Tankuhr angezeigt. Am 4. Dezember wird der 5.000.000ste Käfer gebaut. Zum ersten Mal produziert Volkswagen mehr als eine Million Fahrzeuge pro Jahr.

1962

Auch das Standardmodell erhält ab April eine hydraulische Bremsanlage. Beim Exportmodell gibt es das Faltdach aus Kunststoff, während sich das Standardmodell mit einem Stoffdach zufrieden geben muß.

1963

Das Faltschiebedach gibt es nicht mehr, statt dessen kann man auf Wunsch ab August ein Stahlkurbeldach ordern. Bei allen Modellen hat man die Auswahl für den Innenraum: Luftdurchlässiges Kunstleder oder Stoff. Als äußeres, wenn auch kaum auffälliges Erkennungsmerkmal werden die Blinkerleuchten auf den vorderen Kotflügeln vergrößert.

1964

Die bisher siebenstellige Fahrgestellnummer wird von einer neunstelligen abgelöst. Der Standard erhält einen neuen Namen; er heißt fortan 1200 A und auch er fährt ab November endlich mit einem Vollsynchrongetriebe. Durch kleinere Holmquerschnitte vergrößern sich die Scheiben. Am 1. Dezember wird im neuen Volkswagenwerk in Emden die Produktion des Käfers aufgenommen.

1965

Neu im Programm ist der VW 1300, der die Stelle des Exportmodelles übernimmt und von einem 1,3 Liter starken 40 PS-Motor angetrieben wird. Dabei wird die Kurbelwelle vom 1,5 l Triebwerk (Typ 3) übernommen, wodurch sich der Hub von 64 auf 69 mm erhöht. Die neuen, nun flachen Radkappen mit Durchbrüchen in den Felgen verraten den erstarkten 1300er auf den ersten, fachmännischen Blick. Am 15. September wird der 10.000.000ste Volkswagen gebaut.

1966

Die größte optische Veränderung gegenüber dem Vorjahr stellt die Verkürzung der Motorhaube im unteren Bereich dar. Es ist nun beim Käfer möglich, das Zündschloß mit dem gleichen Schlüssel zu betätigen wie das Türschloß. Ein neues Modell gibt es ab August: Den 1500er, der neben den 44 PS aus 1.493 ccm Hubraum erstmals auch moderne, fahrwerkstechnische Errungenschaften wie die Schräglenker-Hinterachse (in Verbindung mit halbautomatischem Getriebe statt der Pendelachse) und die vorderen Scheibenbremsen mit sich bringt. Anstelle des VW 1200 A tritt der VW 1300 A, wahlweise mit 34 bzw.40 PS Motor. Das Cabrio gibt es nur noch in der 1500er Ausführung.

1967

Nachdem im August 1966 die Produktion des VW 1200 mit 34 PS eingestellt wurde, wird er keine sechs Monate später im Januar wieder ins Programm aufgenommen und bis zum Ende der Käferzeit unter dem Begriff "Sparkäfer" angeboten. Der 1300 und der 1500 erhalten massivere Stoßstangen (im Volksmund: "Eisenbahnschienen", mich haben sie eher an U-Profile erinnert), eine neue, senkrechte Scheinwerferform, einen von außen zugänglichen Benzin-Einfüllstutzen und eine Zweikreis-Bremsanlage, die Elektrik wird von 6 auf 12 Volt umgestellt. Alle Käfermodelle bekommen eine Sicherheitslenkung und neue größere Rückleuchten. Erstmals wird ein Automatik-Käfer mit einer aufwändigen Schräglenker-Hinterachse angeboten (als 1500er). Folgende Preise gelten 1967:
1200 - DM 4.485,-;
1300 - DM 5.200,-;
1500 - DM 5.435,-;
1300 A - DM 4.735,-;
1500 Automatik - DM 5.900,-;
1500 Cabrio-DM 6.910,-

1968

Auch der 1300er ist von nun an mit einem Automatikgetriebe erhältlich und man kann vorne gegen Aufpreis Scheibenbremsen erhalten.

1969

Der 1200er wird zwar durch eine Zweikreis- Bremsanlage aufgewertet, aber, wie alle anderen Modelle dieses Jahrgangs auch, nicht teurer. Auf Wunsch gibt es für den "Sparkäfer" ab sofort den 1300er Motor und die Automatik. Der Motorraumdeckel des 1500ers wird mit zehn waagerechten Lüftungsschlitzen versehen, und beim Cabrio wird die Anzahl der Lüftungsschlitze auf 28 erhöht, weil der Exportkäfer für die USA mit dem Motor des 1600er Transporters ausgestattet ist. Auf Wunsch gibt es für die 1300/1500er Modelle ein sogenanntes "L-Paket". Mit dieser Ausstattung heißen die Modelle nun VW 1300 L und VW 1500 L.

1970

Erstmals in der Geschichte erfährt der Käfer bedeutende äußerliche Änderungen. Ab dem Modell 1302/1302 S kommt im August ein Käfer mit verändertem Vorderwagen auf den Markt, der einen 2 cm längeren Radstand aufweist. Eine neue Querlenkerfederbein-Vorderachse verkleinert u. a. den Wendekreis des Fahrzeuges und vergrößert den Kofferraum auf fast das Doppelte! In Verbindung mit der vom Automatik-Käfer her bekannten Schräglenker-Hinterachse besitzt der 1302 eines der technisch aufwendigsten Fahrwerke seiner Klasse. Der 1302 kann wahlweise mit drei unterschiedlichen Motoren geordert werden. Mit einem 34 bzw. 44 PS starken Aggregat und mit einem neuen 1,6 Liter-Motor mit 50 PS, (1302 S-Version). Als weiteres äußerliches Erkennungsmerkmal sind die Käfer dieses Jahres an einer Zwangsbelüftung im hinteren Seitenteil erkennbar und auch der Motorraumdeckel kann eine stärkere Wölbung aufweisen, was durch die größere Bauhöhe des 1,3 bzw. 1,6 Liter-Motors bedingt ist.
Die Motorhaube wird für eine bessere Motorkühlung (außer beim 1200er) fortan mit 26 Lüftungsschlitzen versehen. Die Sicht nach hinten wird durch eine weitere Vergrößerung des Heckfensters verbessert. Detailveränderungen im Innenraum sind ein ein neues, vierspeichiges Sicherheitslenkrad mit großer Prallplatte und im hinteren Bereich dreiteilige Belüftungsschlitze.

Nachsatz

1972 Ein geschichtsträchtiges Jahr für den Käfer! Am 17. Februar läuft der 15.007.034ste Käfer vom Band, ein 1302S, überholt damit den Ford Thin Lizzy (Modell "T") und wird damit zum meistegebauten Auto aller Zeiten. Die Geschichte des VW-Käfer ist damit noch lange nicht zu Ende. Das Käfer-Zeitalter endet erst 2003.

Michael Neuhauß

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