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Neuer Beitrag (20.03.2021):
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Rock and Roll

Die Anfänge

Zu Beginn der 50er Jahre war die große Zeit des Big Band Swing zu Ende gegangen und Schlagerfuzzis wie Perry Como und Guy Mitchell sowie Trällertussis wie Patti Page und Rosemary Clooney beherrschten die US-Pop-Charts (1).

Doch im "Hintergrund" entwickelte sich aus einer Mischung von (schwarzem) Rhythm & Blues und (weißem) Western & Country ein völlig neuer Musikstil - der Rock'n'Roll.

1954 erschien der Titel "Sh-Boom" von der schwarzen Rhythm & Blues-Gruppe The Chords, welcher überraschenderweise in die Pop-Charts aufstieg. Nur wenig später wurde dieser Titel von The Crew Cuts gecovert (2) und war 1954 einer der Top-Five-Songs. Dieser Titel (3) wird von Musikhistorikern als der erste Rock'n' Roll-Song angesehen - und das Jahr '54 als das Geburtsjahr des Rock'n'Roll.

Im selben Jahr erschien ein anderer Titel, der von großer Bedeutung für diese neue Musikrichtung werden sollte: "Rock Around The Clock" von Bill Haley and the Comets - wohl der bekannteste aller Rock'n'Roll-Hits.

Bill Haley and The Comets

1954 war der Titel nur mäßig erfolgreich, aber als er ein Jahr später Titelsong des Films "Blackboard Jungle" (Saat der Gewalt) wurde, verbreitete sich Rock'n'Roll um die ganze Welt und der Song wurde einer der Top- Hits des Jahres 1955.
Weitere Hits waren u.a. "See You Later Aligator", "Crazy Man Crazy", "Shake Rattle And Roll", "Razzle Dazzle", "Rip It Up".

Die Goldene Dekade 1954 - 1963 (4)

Pop-Rock'n'Roll

Der "Mainstream" des Rock'n'Roll brachte - neben dem bereits erwähnten Bill Haley - eine Vielzahl von hervorragenden Künstlern hervor, von denen die wichtigsten kurz vorgestellt werden sollen.

Jerry Lee Lewis "The Killer"
Sein wildes Pianospiel mit hämmernden Rhythmen spiegelte sein Leben wider. Während eines Konzerts zündete er sein Klavier an und spielte weiter, bis er sich die Finger verbrannte. Der Skandal um die Hochzeit mit seiner minderjährigen Cousine Myra 1958 beendete seine Karriere.
"Whole Lotta Shakin' Goin On", "Great Balls Of Fire", "Breathless", "Highschool Confidential".

Chuck Berry
Er erzählte in seinen Texten von den Alltagsproblemen der Menschen. Markenzeichen: sein watschelnder Entengang auf der Bühne.
"Roll Over Beethoven", "Rock And Roll Music", "Sweet Little Sixteen", "Johnny B. Goode", "Memphis", "Little Queenie"

Elvis Presley "The King"
Der weiße Junge mit der schwarzen Stimme - und dem berühmten Hüftschwung. "Elvis the Pelvis".
"Jailhouse Rock", "Hound Dog", "Heartbreak Hotel", "Don't Be Cruel", "Love Me Tender" u.v.a.m.
Really the King. Forever!

Little Richard
Weiß geschminkt mit toupierten Haaren malträtierte er ekstatisch sein Klavier und riss dabei sein Publikum mit.
"Tutti Frutti", "Long Tall Sally", "Lucille", "Good Golly Miss Molly", "Slippin' And Slidin'" u.a.

Johnny & The Hurricanes
Eine der ersten Instrumental-Rockgruppen
"Red River Rock", "Crossfire" u.a.

Bobby Day
Landete mit "Rockin' Robin" und "Over And Over" zwei große Hits

Rockabilly

Diese Spielart des Rock'n'Roll mit einem etwas anderen Klangbild entstand im Süden der USA.

Gene Vincent
Stets in schwarzen Lederklamotten auftretend, hatte er 2 große Hits: "Be Bop A Lula", "Blue Jean Bop".

Duane Eddie
Rock-Gitarrist, dessen Spiel die Trommelfelle vibrieren ließ.
"Rebel Rouser", "Peter Gunn" u.a.

Carl Perkins
Er hatte nur einen, dafür aber wirklich großen, oft kopierten Hit: "Blue Suede Shoes"!

Roy Orbison
Seine bekanntesten Hits waren "Ooby Dooby" und "Devil Doll"

Ricky Nelson
Elterntaugliche Soft-Rock-Alternative zu Elvis Presley. "I'm Walking", "It's Late", " Waiting' In School" u.a.

Eddie Cochran
Er besang Teenager-Probleme im Spannungsfeld mit ihren Eltern. "Sittin' In The Balcony", "C'mon Everybody", "Summertime Blues" u.v.a.

Ritchie Valens (5)
Der erste Vertreter des 'Latin Rock'. "Come On Let's Go", "Donna"und - bis heute unvergessen - "La Bamba"

Buddy Holly (5)
Mit der für ihn typischen Schluckaufintonation nahm er eine Reihe sehr erfolgreicher Songs auf. "Peggy Sue", "Rave On"; mit The Crickets: "Oh Boy", "That'll Be The Day" u.v.a.m.

Wanda Jackson
Country & Western-Sängerin, die mit ihrem Ausflug in den Rockabilly gleich einen Riesenhit landete: "Let's Have A Party!"

Johnny Burnette
Er schrieb mit seinem Rock'n'Roll Trio Rockabilly-Geschichte "Rockabilly Boogie", "Train Kept A-Rollin'"u.v.a.m. Spätere Solo-Hits: "Dreamin'”, "You're Sixteen” u.a.

Big Bopper (5)
Mit seinem einzigen Hit "Chantilly Lace" schrieb er Musikgeschichte. Erstmals machte ein weißer Sänger in einem Song eine erotische Anspielung: ("Oh Baby, You Know What I Like...").

Doowop

Beim Doowop steht die stimmliche Harmonie ("Vocal Harmony") im Vordergrund. Die Instrumentalbegleitung spielt nur eine Nebenrolle, manchmal wurde Doowop auch "a capella" gesungen. Doowop-Songs sind zumeist langsame, gefühlsbetonte Balladen, manchmal aber auch schnelle Titel. Viele Doowop-Gruppen hatten nur wenige, oftmals sogar nur einen Hit. Im Folgenden eine kleine (subjektive) Auswahl.

The Penguins
"Earth Angel" Das Lied vom "irdischen Engel" spielt eine kleine, aber wichtige Nebenrolle in "Zurück in die Zukunft". Fein!

Frankie Lymon & The Teen-agers
"Why Do Fools Fall In Love" Ja, warum nur?

The Heartbeats
"A Thousand Miles Away" So weit und doch so nah'...

The Three Friends
"Blanche" Herzzerreißende Ballade.

The Cadillacs
"Gloria" Das Mädel muss etwas besonderes sein.

Dion & The Belmonts "Teenager In Love", "The Wanderer" (1979 Titelmelodie des Halbstarkenmelodrams "The Wanderers")

The Capris
"There's A Moon Out Tonight" Ja, ja, der Mond, der ist ja sooo romantisch!

The Del-Vikings
"Come Go With Me" Mit den feschen Jungs ist sie bestimmt mitgegangen...

Rosie & The Originals
"Angel Baby" Ein Liebeslied, schmalzig bis zum geht nicht mehr, aber schööön!

The Dubs
"Don't Ask Me To Be Lonely" Fragt die Jungs bloß nicht, ob sie einsam sind - sie sind es!

Deutscher Rock'n'Roll

Peter Kraus

Der deutsche Rock'n'Roll wurde in den 50ern vor allem von Peter Kraus ("Sugar Baby", "Tiger" u.a.) und Ted Herold ("Hula Rock", "Moonlight" u.a.) repräsentiert. Während Peter Kraus' Gesang eher einer Halskrankheit glich, erbrachte Ted Herold durchaus beachtliche stimmliche Leistungen. Nicht zu Unrecht wurde er auch als "deutscher Elvis" bezeichnet.

Die Förderer

Rock'n'Roll wäre niemals so erfolgreich gewesen, wenn er nicht so stark von Radio-Discjockeys promotet worden wäre. An erster Stelle ist hier Alan Freed zu nennen, der mit seinen "Rock'n'Roll-Shows" zur Legende wurde. Ihm wird auch die Einführung des Begriffs "Rock And Roll" für diese Musikrichtung zugeschrieben. Er wurde stark angefeindet, weil er allgemein den Rock'n'Roll und speziell schwarze wie weiße Künstler förderte. Leider erlag er den Verlockungen des Geldes und der "Payola-Bestechungsskandal" 1959/60 bedeutete für ihn das Aus.

Die Gegner

Rock'n'Roll war mehr als nur Musik. Er war auch Symbol für das Aufbegehren der Jugend gegen die Elterngeneration. Mit ihm entstand erstmals eine eigenständige Jugendkultur. Leider waren mit ihm teilweise auch heftige Gewaltausbrüche verbunden. Häufig kam es z.B. nach Konzerten von Bill Haley zu Tumulten mit zerlegten Konzertsälen, so auch während seiner Deutschland-Tournee 1958.
Dem Rock'n'Roll wurde zudem in den USA angekreidet, dass er die Barrieren der Rassentrennung zu durchbrechen begann. All das rief Elternverbände, konservative Politiker und natürlich auch Kirchenvertreter auf den Plan, die versuchten, massiv gegen den Rock'n'Roll Stimmung zu machen.
Selbst einige Radiostationen, ihre Werbekundschaft stets im Blick, begannen Rock'n'Roll zu boykottieren - letztendlich ohne Erfolg. Quasi als Reaktion darauf veröffentlichten Danny And The Juniors ("At The Hop") 1958 den Titel "Rock'n'Roll Is Here To Stay" - und behielten damit Recht!

Das Ende

Mit dem Herüberschwappen der britischen Beat-Welle ging 1963 die große Zeit des Rock'n'Roll zu Ende. Die Rockmusik zeigte sich jedoch beständiger, als so mancher gedacht hat. Hard Rock, Heavy Metal, Punk Rock, um nur einige Beispiele zu nennen, traten die Nachfolge an. Selbst der klassische Rock'n'Roll findet immer noch Anklang, wie die jüngsten Erfolge von Dick Brave And The Backbeats beweisen.

Quellen

Arnold Shaw: Rock'n'Roll; Die Stars, die Musik und die Mythen der 50er Jahre
Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves: Rock-Lexikon

Jukeboxes

Im Internet finden sich etliche Seiten, auf denen man sich den guten alten Rock'n'Roll anhören kann. Wer also neugierig geworden ist, der kann ja mal hier vorbeischauen [.wav- oder .ra(m)-Dateien]:

Keep on rockin'! H-J. Krohberger

Anmerkungen:
(1) Zu jener Zeit waren die US-Charts in die "weißen" Pop-Charts und die "schwarzen" Rhythm & Blues-Charts geteilt, aber nicht mehr lange...
(2) Zu Beginn der Rock'n'Roll-Ära brachte die US-Musikindustrie "weichgespülte" Fassungen erfolgreicher R&B-Titel auf den Markt, die sich zunächst auch recht gut verkauften. Doch spätestens 1956 ging dieses Konzept nicht mehr auf, denn die weißen Kids wollten die schwarzen Original-Interpreten hören (und nicht mehr Pat Boone & Co.).
(3) Weitere Anwärter auf diesen Titel wären "Gee" von den Crows und "Crying in the Chapel" von den Orioles Diese Songs waren aber lange nicht so erfolgreich, dass sie als "Initialzündung" für die Entwicklung des Rock'n'Roll angesehen werden können.
(4) Die Grenzen zwischen Pop-Rock'n'Roll und Rockabilly sind fließend, d.h. der eine oder andere genannte Interpret könnte auch einem anderen Stil zugeordnet werden. Die Auswahl der Interpreten und Titel geschah willkürlich und gibt die persönlichen Vorlieben des Autors wider.
(5) Buddy Holly, Big Bopper und Ritchie Valens starben 1959 auf dem Weg zu einem Konzert bei einem Flugzeugabsturz - ein herber Verlust für den Rock'n'Roll.

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